Greatest
Hits
Lenny Kravitz

Audio CD: (23. Oktober 2000)
CD Anzahl: 1
Label: 5 Virgin U (Virgin/EMI Vertrieb)

 

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Lassen wir also die Liebe herrschen, hören wir auf Mama, und so lange ist es auch nicht vorbei mit der ungewöhnlichen Karriere des Lenny Kravitz. 30 Millionen verkaufte Tonträger in zehn Jahren sind eine Erfolgsbilanz, die nur wenige vorweisen können. Diesen Erfolg aber mit einer Gratwanderung zwischen Retro-Rock und Radio-Pop hinzukriegen, das hat keiner bisher geschafft. Die Greatest Hits des Lenny Kravitz kann man durchgehend mitsingen, vom Peugot-Hit "Fly Away" bis zum Durchbruchs-Schmuser "It Ain't Over Til It's Over".

Neu auf der Scheibe ist der Titel "Again", der in seiner relaxten Schlichtheit aus Tom Pettys Feder hätte stammen können und eine Rückkehr zum Purismus der Prä-5 Ära darstellen könnte. Doch über die Frage "Röhrenverstärker oder Digital-Sounds" sollen die nächsten zehn Jahre entscheiden. Bis dahin sind die Dreadlocks vielleicht auch wieder zurück...
--Wolfram Denzer

 


Whisper Not
[DOUBLE CD]

Keith Jarrett, Gary Peacock,...

Audio CD: (9.Oktober 2000)
CD Anzahl: 2
Label: Ecm Record (Universal Vertrieb)

 

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Dieses Live-Album dokumentiert die Rückkehr des Keith Jarrett in den Konzertsaal. Seine Solo-CD The Melody At Night, With You war während längerer Krankheit im Heimstudio aufgenommen worden, und Jarrett, nie müde sein Schaffen zu kommentieren, spricht seitdem von einer größeren Energiekonzentration und von einer Neuentdeckung, einem gänzlich neuen Zugang zur Balladentradition. Kurz vor Veröffentlichung von Whisper Not, einem Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1999, entgegnete Jarrett in einem Leserbrief an die New York Times einem Zitat des Trompeters Wynton Marsalis, demnach das Solo ein Missverständnis der Jazzgeschichte sei, nur eine langweilige und vorhersahbare Präsentation von Musik. Es komme wohl darauf an, um wessen Solo es sich denn handele, witzelte Jarrett, der seit Jahren verärgert ist über das Gewicht und die Bedeutung, die Marsalis in Bezug auf den zeitgenössischen Jazz in Amerika zugeschrieben wird.

Jarrett sieht sich in der Tradition und Nachfolge von Miles Davis, als den Bewahrer und Erneuerer des großen Jazzerbes. Um diese Position streitet er jedenfalls seit Jahren schon mit Leserbriefen und Plattenveröffentlichungen. Whisper Not hat nur wenig von der unbändigen Energie, die man auf At The Blue Note spüren kann, und sie wirkt in der beanspruchten Konzentration auf die Melodie schon etwas behäbig, ja unfrisch. Mag sein, dass Jarretts unfassbar gutes Standard-Trio mit Gary Peacock, Bass, und Schlagzeuger Jack DeJohnette für den geneigten Insider noch das eine oder andere Hintertürchen offen hält, doch im Groben scheint dieses Projekt an seine Grenzen gestoßen zu sein.
--Christian Broecking

 

All That You Can’t Leave Behind
U2

Audio CD: (30. Oktober 2000)
CD Anzahl: 1
Label: Island (Universal Vertrieb)

 

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Hätte U2 den Titel "A Sort Of Homecoming" nicht schon einmal verwendet, so hätte er bei diesem zehnten Studioalbum genau gepasst. All That You Can't Leave Behind klingt immer wieder so wie eines oder wie alle vorhergehenden Alben von U2, so als ob die Band Ansichtskarten von einem langen Streifzug durch früher eroberte Gebiete nach Hause schickt. Die erste euphorische Single, der Eröffnungstrack "Beautiful Day", stellt Edges typische ausgedehnte Gitarrensoli wieder in den Mittelpunkt, die man seit The Unforgettable Fire so sehr vermisste. Sonst kommen die Gospelelemente von Rattle & Hum bei "Stuck In A Moment" wieder zum Vorschein, und die irren, von Prodigy beeinflussten tänzerischen Elemente, die bereits bei ihrem letzten Album Pop so typisch waren, sprießen bei "Elevation" wieder hervor.

Aber all dies sollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass dieser immer wieder so erfreulich ruhelosen Gruppe nun die Ideen ausgehen. Im Laufe der 90er Jahre haben sie drei der ausgefallensten und innovativsten Alben geliefert, die jemals von einer Stadion-Rockband herausgebracht wurde (die aufeinander folgenden Meisterwerke Achtung Baby, Zooropa und Pop), und jetzt sieht es so aus, als ob sie versuchten herauszufinden, ob sie irgendetwas immer schon ganz besonders gut konnten. Zu den hier präsentierten Beweismitteln gehört diese Kombination von U2s Fähigkeit, episch angelegte Stücke zu spielen und von Bonos stärker gewordenem Interesse an Intimität bei seinen Texten: "Walk On" und "Peace On Earth" sind zwei der besten Stücke, die er jemals geschrieben oder gesungen hat. All That You Can't Leave Behind beweist, dass die Band sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruht.
 --Andrew Mueller

 



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zuletzt geändert: Samstag, 25. November 2000

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